Heizspiegel Kiel für 1999 liegt vor
Kiel, den 02.05.2001
Heizspiegel Kiel für 1999 liegt vor
Nicht einmal 4 Monate nach Ende der Abrechnungsfrist für die Heizkosten des Jahres 1999 konnte jetzt der jüngste Kieler Heizspiegel vorgelegt werden. Er kann kostenlos beim Kieler Mieterverein, Eggerstedtstr. 1, 24103 Kiel, während der Bürozeiten abgeholt werden
(Montags bis freitags von 9.00 – 13.00 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 15.00 – 18.00 Uhr). Gegen Voreinsendung von DM 3,00 – gegebenenfalls auch in Briefmarken – schickt der Kieler Mieterverein das Tabellenwerk auch gerne zu. Der Heizspiegel für Kiel kann auch im Internet abgerufen werden unter der Adresse www.kieler-mieterverein.de; dort finden sich auch die Tabellen der Jahre 1997 und 1998.
Der Heizspiegel 1999 beruht – wie seine Vorgänger der Jahre 1997 und 1998 – auf einer breiten Datenbasis. Es wurden die Heizkostenabrechnungen von knapp 2 Tausend Kieler Wohnungen ausgewertet, um ein statistisch einwandfreies Tabellenwerk vorlegen zu können. Der Heizspiegel versetzt praktisch jeden Haushalt eines Mehrfamiliengebäudes mit Zentralheizung in die Lage, ab einer Gebäudegröße von 100 Quadratmetern für die Energieträger Öl, Gas und Fernwärme den Heizungsverbrauch und die Heizungskosten seines Gebäudes mit dem Kieler Durchschnitt zu vergleichen. Dies alles ist sogar getrennt für Gebäude mit und ohne zentrale Warmwasserbereitung möglich. So liegen beispielsweise die Heizkosten des Jahres 1999 für ein ölbeheiztes Gebäude mit zentraler Warmwasserversorgung und einer Größe zwischen 250 und 500 Quadratmetern optimal niedriger als DM 10,60 pro Quadratmeter. Durchschnittliche Werte bewegen sich zwischen DM 10,60 und DM 14,00 pro Quadratmeter. Deutlich erhöht stellen sich die Heizkosten bereits dar, wenn sie bei der gleichen Wohnung zwischen DM 14,00 und DM 19,60 pro Quadratmeter auflaufen. Werte, die DM 19,60 übersteigen, sind extrem hoch.
Ein Vergleich der Heizspiegel 1998 und 1999 belegt, dass trotz deutlich gesunkenen Energieverbrauches die Kosten gleichwohl kräftig gestiegen sind. Hier wieder unser Beispiel:
Für eine Wohnung in einem ölbeheizten Gebäude mit zentraler Warmwasserversorgung und einer Größe zwischen 250 und 500 Quadratmetern wurden 1998 noch 15,5 bis 22,6 Liter Heizöl pro Quadratmeter durchschnittlich verbraucht. 1999 war dieser Wert auf Marken zwischen 15,2 und 22,2 Liter Heizöl pro Quadratmeter abgesunken. Trotzdem sind die durchschnittlichen Kosten von Werten zwischen DM 10,00 und DM 13,20 auf Werte zwischen DM 10,60 und DM 14,00 angestiegen. Ähnliche Entwicklungen finden sich auch bei anderen Energieträgern. Für die Heizkostenabrechnung 2000 rechnet der Kieler Mieterverein allerdings mit noch sehr viel höheren Werten.
Mit Hilfe des Heizspiegels möchte der Kieler Mieterverein Hochverbraucher in Kiel ausfindig machen und gemeinsam mit Mietern und Vermietern auf eine warmmietenneutrale Reduzierung der Energiekosten hinwirken. Ziel ist es, dass Mieter von eingesparten Heizkosten profitieren, die höher sein sollten, als die durch die Modernisierung anstehende Mieterhöhung. Auch der Vermieter soll von dieser Maßnahme profitieren, zum einen durch eine maßvolle Mieterhöhung, zum anderen durch eine verbesserte Bausubstanz und bessere Vermietungschancen. Wenn das Ganze auf dem Kieler Arbeitsmarkt Arbeitsplätze im Handwerk sichert und bei alledem auch noch ein Gewinn für die Umwelt herausspringt, kann es eigentlich kein vernünftiges Argument gegen eine wärmetechnische Gebäudesanierung geben. Dazu ein Beispiel: Wird in einem 500 Quadratmeter großen Gebäude eine Heizungsanlage mit einem Investitionsaufwand von 15 Tausend DM erneuert, so könnte der Energieverbrauch von 15 Tausend Litern auf 10 Tausend Liter Heizöl sinken und eine Kostenersparnis von knapp 4 Tausend DM eintreten. Die Modernisierung der Heizungsanlage bezahlen die Mieter über die Modernisierungsumlage mit DM 1.650,00 jährlich. Im Gegenzug sparen sie knapp 4 Tausend DM an Heizkosten ein. Die Einsparung von 5 Tausend Liter Heizöl vermindert den CO2-Ausstoß jährlich um 14 Tonnen. Mit den ständig steigenden Energiepreisen verbessert sich diese Bilanz deutlich.
Auch wenn der Heizspiegel in der mietrechtlichen Auseinandersetzung ein gutes Instrument ist, um sachbezogen und fundiert Energieverbräuche miteinander vergleichen zu können, so versteht der Kieler Mieterverein das Projekt nicht als Kampfmittel in der Auseinandersetzung zwischen Mietern und Vermietern. Der Heizspiegel und der damit angestrebte Klimaschutz sind auf Konsens angelegt. Vermieter und Vermieterverbände sind herzlich eingeladen daran mitzuwirken.
Die Sprechstunde des Kieler Mietervereins findet montags bis freitags von 9.00 – 13.00 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 15.00 – 18.00 Uhr in der Geschäftsstelle 24103 Kiel, Eggerstedtstr. 1, statt. Fernmündlich ist der Verein unter 0431/97919-0 zu erreichen. Für die Inanspruchnahme der Leistungen des Kieler Mietervereins ist eine Mitgliedschaft erforderlich.
Verantwortlich: Jochen Kiersch