Kraftwerk-Streit: Kieler Mieterverein mahnt bezahlbare Fernwärmekosten an
Kiel, den 14.07.2008
Kraftwerk-Streit: Kieler Mieterverein mahnt bezahlbare Fernwärmekosten an
Im Streit um den Energieträger für das neue Kraftwerk spricht sich der Kieler Mieterverein vorbehaltlos für eine umweltverträgliche Lösung und gegen eine drastische Ausweitung der Kraftwerks-Kapazität aus. In der Diskussion Kohle oder Gas dürfe aber auf keinen Fall außer Acht gelassen werden, dass die Wahl des Energieträgers unmittelbaren Einfluss auf den Fernwärmepreis hat.
Kiel habe ein gut ausgebautes Fernwärmenetz, das seinen hohen Nutzen gerade jetzt durch relative Preisstabilität und hohe Versorgungssicherheit unter Beweis stelle. Hiervon profitierten im besonderen Maße auch einkommensschwache Haushalte, da die Fernwärme insbesondere in den Verdichtungsräumen der Stadt besonders stark vertreten sei. Dies wiederum habe via SGB II und SGB XII auch Auswirkungen auf öffentliche Haushalte.
Der Kieler Mieterverein unterstützt die Klima-Ziele der Stadt vorbehaltlos. Dennoch müssten Investitionsentscheidungen neben den klimapolitischen auch die sonstigen Folgewirkungen im Auge behalten und sorgfältig abwägen. Der Kieler Mieterverein gibt zu bedenken, dass allein der Neubau des Kraftwerkes über höhere Effizienz zum Klimaschutz beitrage. Es lohne sich darüber nachzudenken, ob ein Beschluss pro Kohle verbunden mit einem massiven Ausbau der Fernwärme die zweitbeste Kraftwerks-Lösung nicht dennoch vertretbar mache.
Verantwortlich: Jochen Kiersch, Kiel