KWG-Verkauf Auch nach Beratung in den Ausschüssen lehnt der Kieler Mieterverein eine KWG-Veräußerung ab

Kiel, den 03.03.1999

KWG-Verkauf
Auch nach Beratung in den Ausschüssen lehnt der Kieler Mieterverein eine KWG-Veräußerung ab

So kann man die Aussage von Dresdner Kleinwort Benson, zur Zeit werde kein anderes kommunales Wohnungsunternehmen angeboten, durchaus auch so lesen, daß keine andere Stadt so dumm ist, ihre Wohnungsbaugesellschaft zu verkaufen. Der Kieler Mieterverein beklagt ausdrücklich die Fantasielosigkeit, mit der Kiel´s Stadtregenten versuchen den Haushalt zu sanieren: „Alles verscheuern kann jeder!“.

Soweit die Stadt aber ihre Entscheidung nur aus der Augenblicksituation heraus zu treffen gewillt ist, fordert der Kieler Mieterverein die Ratsversammlung nachdrücklich auf, allenfalls eine Minderbeteiligung abzugeben und sicherzustellen, daß sie bei der KWG jedenfalls das Sagen behält. Selbst wenn sich ein Investor mit beispielsweise 49 % bei der KWG einkauft, kann dies eigentlich nur dazu führen, daß die Rendite des Unternehmens hochgefahren wird. Höhere Erträge können aber nur aus dem Wohnungsbestand erwirtschaftet werden, was gleichbedeutend ist mit einer höheren Wohnkostenbelastung für die Mieterhaushalte. Von allen schlechten Alternativen, die die Stadt zur Zeit erwägt, wäre mit der Veräußerung einer Minderheitsbeteiligung immer noch das schlimmste verhindert.

An Kiel´s Mieterschaft richtet der Mieterverein die Aufforderung, ihren Protest stärker als bisher zu artikulieren. 7.000 Protestunterschriften an Nobert Gansel seien zwar schon ganz ordentlich, aber leider immer noch zu wenig gewesen.

Verantwortlich: Jochen Kiersch, Kiel